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Journal für Psychoanalyse

Aktueller Call for Papers

«Hass» (66. Heft)

Zwischen den Weltkriegen stellt Albert Einstein in einem Brief an Sigmund Freud die Frage, aufgrund welcher psychischen Gegebenheiten der Mensch seit jeher Kriege führt. Er postuliert ein Bedürfnis des Menschen, zu hassen und zu vernichten und fragt Freud, ob es eine Möglichkeit gebe, die psychische Entwicklung so zu leiten, dass sie «den Psychosen des Hassens und des Vernichtens gegenüber widerstandsfähiger werde?»

Hass, Gewalt, Aggression, Destruktivität, Wut, Vernichtung, Rache, Verbrechen, Übergriffe, Shitstorms – wie werden diese Begriffe theoretisch und klinisch voneinander abgegrenzt, was verbindet sie, wie lassen sie sich einordnen?

Hass kann zu Zerstörung führen, zum Beispiel in Form von Amokläufen, Selbstmordatentaten, Rassismus, Femiziden und Krieg. Die Gegenseite muss entwertet und ausgelöscht werden, Hassphantasien kreisen um (Selbst-)Vernichtungsszenarien, Demütigung und Rache, sind vielfach unberechenbar und irrational. Auslöser von Hassgefühlen sind oft Kränkungen, Gefühle der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins, der Ausweglosigkeit.

Aus klinischer Perspektive finden sich Ausdruckformen von Hass in verschiedenen Krankheitsbildern und aufgeladenen Übertragungs- und Gegenübertragungsbeziehungen, Spaltungsprozessen, Aggressionen auf Seiten des Patienten und der Analysandin wieder. Hass wird durch Vernichtungsangst genährt und im Sinne einer psychischen Abwehr aufrechterhalten, um Gefühle von Ohnmacht oder einen depressiven Zusammenbruch in Schach zu halten.

Wir wollen uns in diesem Journal für Psychoanalyse mit der Frage auseinandersetzen, weshalb Hass zur Conditio Humana zu gehören scheint, wie er entsteht, sich manifestiert und wie mit seinen Folgen umgegangen werden kann. Was bewirkt Hass und Vernichtung in der Psyche der Betroffenen und wie gehen diejenigen, die nicht direkt betroffen sind, mit ihrer Zeugenschaft, Ohnmacht und Verunsicherung um? Welche Auswirkungen haben die dadurch ausgelösten Stressreaktionen und Traumatisierungen auf das Individuum, die Gesellschaft und die kommenden Generationen?

Mit dem Schwerpunkt zum Thema «Hass» möchten wir im 66. Heft des Journals für Psychoanalyse zu einer breit angelegten Diskussion einladen. Für die Zusammenstellung einer vielfältigen Ausgabe erbitten wir Themenvorschläge als Abstract (max. 2‘000 Zeichen inkl. Leerzeichen) bis zum 30. April 2024 an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Mit diesem Schwerpunkt zum Thema «Abschied» möchten wir im 65. Heft des JOURNAL FÜR PSYCHOANALYSE zu einer breit angelegten Diskussion einladen. Für die Zusammenstellung einer vielfältigen Ausgabe erbitten wir Themenvorschläge als Abstract (max. 2‘000 Zeichen inkl. Leerzeichen) bis zum 30. April 2024 an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Die Redaktion behält sich vor, eine Auswahl zu treffen. Eingabefrist für die Beiträge ist der 31. Oktober 2024 (max. 35‘000 Zeichen inkl. Leerzeichen). Das Heft erscheint im Sommer 2025.

Beitragseinreichung

Nach angenommenem Abstract mit inhaltlichem Bezug zum aktuellen Call for Papers sollen die Beiträge zum vereinbarten Zeitpunkt unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. eingereicht werden. Alle Beiträge werden von der Redaktion des Journals begutachtet und redigiert (Editorial Review).

Die Redaktion und der Seismo-Verlag bitten die Autor:innen, die folgende Schreibanleitung einzuhalten.

Gebühren

Es fallen keine Gebühren für die Einreichung und Publikation der Artikel an.

Copyright

Die Autor:innen bleiben Inhaber:innen sämtlicher Rechte an ihrem Text. Für eine weitere Verwendung/Veröffentlichung ihrer im Journal für Psychoanalyse erschienenen Beiträge müssen Autor:innen keine Genehmigungen einholen. Es wird jedoch keine Textversion im Verlagslayout zur Verfügung gestellt.

Die Autor:innen geben ihr Einverständnis, dass der Text in einer Online-Version ins Internet gestellt wird. Sie räumen der Redaktion die diesbezüglichen Rechte durch Zeichnung eines von der Redaktion separat zugestellten Vertrags (Creative Commons, CC BY-NC-ND 4.0) ein. In diesem Vertrag bestätigen die Autor:innen, dass es sich bei Ihrem Text um einen noch nicht andernorts veröffentlichten Originalbeitrag handelt.

Die Redaktion bittet die Autoren ebenfalls, für jeden zur Publikation angenommenen Text eine Publikationsvereinbarung mit dem Titel des betreffenden Textes versehen und unterzeichnet dem Sekretariat des Psychoanalytischen Seminars Zürich zuzustellen.

Archivierung

Die Langzeitarchivierung des Journals für Psychoanalyse erfolgt unter LOCKSS.